
Die jüngste von Luxinnovation und FEDIL durchgeführte Umfrage zum Thema künstliche Intelligenz unterstreicht die tiefgreifenden Umwälzungen, die den Unternehmen in Bezug auf Fähigkeiten und Ressourcen bevorstehen.
Es besteht kein Zweifel daran, dass künstliche Intelligenz und insbesondere generative KI (GenAI) zu einem entscheidenden strategischen Hebel für Unternehmen wird. Die jüngste nationale Umfrage , die von Luxinnovation und FEDIL in Zusammenarbeit mit dem Luxembourg Digital Innovation Hub (L-DIH) durchgeführt wurde, zeigt einen positiven Trend in der luxemburgischen Industrielandschaft.
Von den 114 befragten Unternehmen (hauptsächlich aus den Bereichen Fertigung, IT, Bau und Logistik) gaben 63 % an, sich auf einem fortgeschrittenen KI-Reifegrad zu befinden.
Es geht nicht mehr nur um die Integration von Technologie, sondern um den Aufbau eines menschlichen, organisatorischen und technischen Ökosystems. Mickael Desloges, Luxinnovation
Dieses Ergebnis zeigt einen starken Appetit auf digitale Transformation: 8 von 10 Fertigungsunternehmen erwarten spürbare Gewinne bei der Kostensenkung und der betrieblichen Effizienz.
Die Herausforderungen, vor denen Unternehmen stehen, die KI einsetzen, sind jedoch beträchtlich, angefangen bei der Notwendigkeit, ihre Herangehensweise an Fähigkeiten zu überdenken. Für 71 % der Unternehmen mit geringerem KI-Reifegrad ist der Mangel an internem Know-how ein großes Hindernis für die Einführung von künstlicher Intelligenz.
"Es geht nicht mehr nur um die Integration von Technologie, sondern um den Aufbau eines menschlichen, organisatorischen und technischen Ökosystems, das in der Lage ist, es zu verwalten, effektiv zu nutzen und zuverlässig zu machen", erklärt Mickael Desloges, Senior Advisor bei Luxinnovation.
Künstliche Intelligenz wird zunehmend als ein Werkzeug angesehen, um menschliche Fähigkeiten und Produktivität zu verbessern, anstatt sie vollständig zu ersetzen. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass sich viele Unternehmen stark auf Standard-KI-Lösungen verlassen und leicht verfügbare Tools wählen, um Technologie in ihre Prozesse zu integrieren und den aktuellen Fachkräftemangel zu beheben. "Diese Strategie könnte jedoch ihre Fähigkeit einschränken, KI für hochgradig personalisierte oder innovative Anwendungen voll auszuschöpfen", warnt die Studie.
Die interne Entwicklung dieser Fähigkeiten bleibt eine große Herausforderung. Sara Bouchon, Luxinnovation
Genauer gesagt identifizierten über 60 % der Unternehmen Qualifikationslücken in der Datenanalyse und im Datenmanagement, dicht gefolgt (58 %) von Fachwissen in den Bereichen maschinelles Lernen und Modellierung. "Für viele Unternehmen, vor allem für kleinere, bleibt die interne Entwicklung dieser Fähigkeiten eine große Herausforderung. Infolgedessen wenden sich viele an externe Partner, hybride Modelle oder spezialisierte Berater, um die Lücke zu schließen", stellt Sara Bouchon, Director of Market Intelligence bei Luxinnovation, fest.
Um diesen Bedarf zu decken, hat die nationale Innovationsagentur eine Karte erstellt, auf der alle privaten und öffentlichen Akteure aufgeführt sind, die in der Wertschöpfungskette der künstlichen Intelligenz tätig sind.
Die Studie von Luxinnovation und FEDIL zeigt jedoch eine Lücke zwischen der Verfügbarkeit von KI-Schulungsressourcen und ihrer tatsächlichen Nutzung durch die Unternehmen. Im Rahmen seiner Mission hat der Luxembourg Digital Innovation Hub (L-DIH) jedoch ein Programm entwickelt, das darauf abzielt, den Großteil des Bedarfs an KI-Fähigkeiten in verschiedenen Sektoren zu decken.
Diesem Angebot mangelt es eindeutig noch an Sichtbarkeit, denn 61 % der befragten Unternehmen gaben an, dass sie sich dessen nicht bewusst waren. In Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum der Universität Luxemburg hat L-DIH ein maßgeschneidertes Programm entwickelt, das in der Lage ist, die meisten Anforderungen an KI-Fähigkeiten in verschiedenen Branchen zu erfüllen.
Eine vielversprechende Lösung ist das Digital Skills Maturity Assessment (DSMA), das vom Kompetenzzentrum der Universität Luxemburg im Rahmen des europäischen Projekts L-DIH entwickelt wurde. Der DSMA richtet sich an KMU aus der Industrie und dem verarbeitenden Gewerbe mit Sitz in Luxemburg und kombiniert quantitative und qualitative Methoden, um die digitalen Kompetenzen eines Unternehmens zu bewerten.
Dieser Prozess liefert ein detailliertes Bild der aktuellen Fähigkeiten eines Unternehmens und zeigt auf, welche Fähigkeiten in Zukunft benötigt werden. Das Ergebnis ist eine praxisnahe Roadmap mit maßgeschneiderten Empfehlungen für Weiterbildung, Schulung und strategische Personalentwicklung. Dies ermöglicht es Unternehmen, die Produktivität durch intelligenteren Einsatz von Technologie zu steigern und effektivere Schulungspläne und Karriereentwicklungsstrategien zu entwickeln.
Dank der finanziellen Unterstützung durch die Europäische Kommission und das luxemburgische Wirtschaftsministerium ist der DSMA-Service für berechtigte Unternehmen völlig kostenlos. "Es ist eine Gelegenheit, fundiertes Wissen und greifbare Ergebnisse zu erwerben und gleichzeitig finanzielle Barrieren zu beseitigen", so Desloges abschließend.