Datenpolitik im Fokus
Daten sind die wichtigste Grundlage für digitalen und grünen Wandel. Sie fördern Innovation, ermöglichen künstliche Intelligenz und neue Lösungen in allen Bereichen – vom Gesundheitswesen über Energie bis hin zu Mobilität und industrieller Fertigung. Doch um das volle Potenzial von Daten zu nutzen, braucht es klare Regeln dafür, wie sie zugänglich gemacht, geteilt und verantwortungsvoll genutzt werden können.
Dieser Abschnitt soll den nationalen Akteuren helfen, die Agenda und Prioritäten der Europäischen Union zu verstehen, die volle Bedeutung der Pläne zu erfassen, strategische Chancen zu identifizieren und ihre Aktivitäten mit den europäischen Ambitionen in Einklang zu bringen.
Luxemburgs und Europas Weg zu einer fairen und offenen Datenökonomie
Europas Datenstrategie gibt es seit 2020. Sie bildet die Grundlage für einen einheitlichen europäischen Datenmarkt, der sicherstellt, dass Daten über Grenzen und Sektoren hinweg frei fließen und dabei Datenschutz, Wettbewerb und europäische Werte respektiert werden. Aufbauend auf dieser Vision hat die Europäische Union nach und nach einen robusten Rechts- und Governance-Rahmen entwickelt, um Vertrauen, Interoperabilität und Fairness beim Datenzugang und der Datennutzung zu schaffen.
In Luxemburg deckt sich die nationale Vision besonders stark mit dieser europäischen Zielsetzung. Die nationale Strategie "Accelerating Digital Sovereignty 2030" rückt Daten in den Mittelpunkt mit dem Ziel, Luxemburg zu einem anerkannten Kompetenzzentrum für Daten zu entwickeln. Die Luxemburger Datenstrategie legt Wert auf zentralisierte Governance, eine starke Infrastruktur und die Wiederverwendung öffentlicher und privater Daten in einem vertrauenswürdigen Umfeld, um dadurch sowohl die nationale Wettbewerbsfähigkeit als auch die europäische digitale Souveränität zu stärken. Luxemburg möchte seine erstklassige digitale Infrastruktur, die dichte Tier-IV-Kapazität der Rechenzentren und die Mitgliedschaft in Initiativen wie Gaia-X nutzen, um ein gesamteuropäisches Modell für Datenaustausch und Innovation zu schaffen.
"Datenpolitik im Fokus" verfolgt diese Entwicklungen genau und hilft Innovatoren, Unternehmen und politischen Entscheidungsträgern zu verstehen, wie Europa die Zukunft seiner Datenökonomie gestaltet.
Die folgende Zeitleiste hebt die wichtigsten Meilensteine der europäischen Datenstrategie hervor und zeigt, wie jede Maßnahme auf der vorherigen aufbaut, um ein umfassendes und vernetztes Ökosystem für datengetriebene Innovationen zu schaffen.
Das EU-Datengesetz: Für fairen Zugang und faire Nutzung von Daten
Das Datengesetz (Data Act) ist eine zentrale Säule der Datenstrategie der Europäischen Union und soll Fairness, Innovation und Vertrauen in der digitalen Wirtschaft schaffen. Es wurde 2024 eingeführt und bietet einen umfassenden rechtlichen Rahmen, der regelt, wer Daten aus der EU nutzen und darauf zugreifen darf – unabhängig davon, ob sie durch vernetzte Geräte, Dienstleistungen oder Geschäftsvorgänge generiert werden.
Indem es den Zugang der Nutzer zu den von ihnen erzeugten Daten gewährleistet und gleiche Wettbewerbsbedingungen für Unternehmen schafft, fördert das Datengesetz Chancengleichheit und fördert Innovationen. Es ergänzt außerdem den Data Governance Act und die Europäische Datenstrategie und ist Teil eines breiteren politischen Ökosystems, das als Fundament für Europas digitale Transformation dient.
Dieses Briefing skizziert die Hauptziele, den Umfang und die Auswirkungen des Datengesetzes für Interessengruppen, darunter Unternehmen, Verbraucher und politische Entscheidungsträger. Es untersucht außerdem, wie das Datengesetz die Interoperabilität unterstützt, die Entstehung europäischer Datenräume erleichtert und Europas Engagement für eine menschenzentrierte und souveräne Datenökonomie stärkt.